8/9. Mai 2020 - Der 75. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus
Niemand ist vergessen, nichts ist vergessen...
Berlinerinnen und Berliner zeigten gemeinsam mit Besuchern aus anderen Bundesländern und ausländischen Gästen am 9. Mai, dass die Erinnerung an die sowjetischen Soldaten, die ihr Leben für die Befreiung der Deutschen vom NS-Regime gaben, auch 75 Jahre nach Kriegsende keineswegs verblasst ist. Bei strahlendem Sonnenschein erwiesen Tausende Menschen den Gefallenen die Ehre. Das Großaufgebot der Berliner Polizei, das hinter dem einzigen benutzbaren Eingang zum Gelände des Ehrenmals aufmarschiert war, passte allerdings nicht in das Bild friedlichen und würdevollen Gedenkens. Auch dass es den für die Pflege des Denkmals Verantwortlichen, wie schon in den vergangenen Jahren festzustellen, nicht möglich war, die auf dem Gelände stattfindenden Bauarbeiten bis zu diesem Gedenktag zu beenden, war eine unschöne Nuance.
Polizeipräsenz im Eingangsbereich des Ehrenmals
Doch davon unbeeindruckt legten Besucher aller Generationen ein eindrucksvolles Bekenntnis gegen die um sich greifende Geschichtsverfälschung und die Dämonisierung Russlands ab. Familien mit kleinen Kindern, Menschen aller Altersgruppen besuchten diesen emotional aufgeladenen Ort des Gedenkens. Wir erlebten eine Atmosphäre der Verbundenheit und der ruhigen Entschlossenheit von Bürgerinnen und Bürgern, jenseits infamer medialer Russlandhetze eine eigene Meinung zu vertreten.
Und es gab durchaus begrüßenswerte, offizielle Signale der Achtung gegenüber den Gefallenen und der Verständigung mit Russland: Der Botschafter der Russischen Föderation, Sergej J. Netschajew, wurde u.a. vom Regierenden Bürgermeister, Michael Müller, und dem Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer (CDU), begleitet. Kränze der Bundesregierung, des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und der Ministerpräsidenten Brandenburgs und Sachsens waren einerseits Ausdruck diplomatischer Gepflogenheiten, doch zugleich wohl auch als Signale des respektvollen Umgangs mit Russland und seinen Vertretern gedacht.
Der Botschafter der Russischen Föderation,Sergej J. Netschajew, begleitet vom Ministerpräsidenten Sachsens, Michael Kretschmer
In diesem friedlichen und würdevollen Umfeld wurde die Abordnung unseres Verbandes mit Sympathie wahrgenommen. Unser Blumengebinde sorgte sofort bei einigen Journalisten für Interesse. Und ein besonders eifriger Berichterstatter des Springer-Blattes BZ erregte sich noch am gleichen Tag in einem Artikel reflexartig über unseren Verband als angeblich militantes Sammelbecken ehemaliger NVA-Offiziere. Herr Tomas Kittan, der sein Geld seit einigen Jahren unter anderem immer wieder mit Angriffen gegen uns verdient, war wohl in einem Dilemma. Eine Skandalisierung unserer Kranzniederlegung war nicht möglich – also musste unsere Ehrerweisung in einem Artikel zum Auftritt der Nachtwölfe mit einer Fotografie unseres Blumengebindes auftragsgemäß als unheilvoller, beinahe schon bedrohlicher Akt, dargestellt werden. Dieses Verfahren, typisch für die sich ausbreitende Journaille, ist offensichtlich Ausdruck einer gewissen Hilflosigkeit und Stümperhaftigkeit. Doch zugleich ist es aber vor allem menschlich unanständig, wenn das Gedenken an die sowjetischen Opfer des Krieges für solche politisch motivierten Attacken missbraucht wird. Das ist letztendlich eine Frage des Gewissens.
Mancher Medienvertreter kommt offenbar ohne Feindbilder nicht aus. Und unser Auftritt passte wie immer nicht in das im Hause Springer gepflegte Muster. Dabei ist es erstaunlich, dass solche Berichterstatter nicht in der Lage sind, die in der Branche geltenden Regeln zu verstehen. Selbst unqualifizierte Angriffe und Diffamierungen sorgen zuverlässig dafür, dass unser Verband und unsere Anliegen in der Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen werden. Diese kostenlose PR hilft uns, denn sie zeigt jenen, die unseren Einsatz für den Frieden unterstützen, dass wir unseren mitunter schweren Weg weitergehen und dass wir nie aufgeben werden.
Das Blumengebinde unseres Verbandes – ein Ärgernis für neue Kalte Krieger
Für uns war dieser Tag angesichts der vielen Gespräche und der nachdenklichen, friedvollen Atmosphäre Bestätigung unserer Bemühungen, alles für die Verhinderung eines Krieges zu tun.
Gespräch nach der Niederlegung des Blumengebindes
Und wir sind in diesem Bestreben nicht allein. Auch an anderen Orten in Berlin wurden durch Berlinerinnen und Berliner Kränze niedergelegt und der Kriegsopfer gedacht, wie z. B. im Park am Schloss Biesdorf.
Blumengebinde im Schlosspark Biesdorf
Nichts ist vergessen, niemand wird vergessen!
von Redaktion (Kommentare: 0)
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